Wie so oft und bei vielen Helfenden war auch bei uns der Ärger über die Flüchtlingsproblematik und den Umgang der Politik damit mit ausschlaggebend dafür, dass wir uns intensiver auf das Thema eingelassen haben.
Und im Dezember 2014 sind wir gefragt worden, ob wir uns vorstellen könnten ehrenamtlich syrischen Flüchtlingen, die in Linz gestrandet waren, Deutschunterricht zu geben. Wir haben zugesagt und zu viert eine Gruppe von 16 syrischen Männern mit Basiskenntnissen in Deutsch versorgt.
Der Deutschunterricht ist immer wieder von erschütternden Informationen zur Situation der von uns Betreuten in ihrer Heimat und über ihre Flucht unterbrochen worden. So hat sich Stück für Stück eine sehr intensive Beziehung zwischen den syrischen Flüchtlingen und uns ergeben. Immer tiefer sind wir in die Schicksale dieser Menschen einbezogen worden, und als die Gruppe geteilt wurde, sind wir mit 8 Männern sozusagen in ihre erste „normale“ Wohnung, eine Wohngemeinschaft am Stadtrand von Linz, mit übersiedelt.
Im Laufe der Zeit haben wir immer öfter bemerkt, dass uns teilweise die finanziellen Ressourcen fehlen, um unsere Betreuungsarbeit effizient zu gestalten. Nach einem diesbezüglichen einmaligen Aufruf an Freunde und Bekannte haben wir so viele und positive Rückmeldungen und Zuwendungen bekommen, dass wir beschlossen haben, „dem Kind einen Namen zu geben“ und die Sache auf juristisch einwandfreie Beine zu stellen, also einen Verein zu gründen. Nun gut, „Zu-Flucht“ wurde gegründet.